Bariton verzaubert Zuhörer

Rheinpfalz vom 15.04.2019

“Unter dem Titel „Großes Theater“ spielte am Samstagabend (…) das Konzertante Blasorchester unter der Leitung von Franz Zimnol. Dabei nahmen die Musiker ihre begeisterten Zuhörer mit in die schillernde Welt der Illusionen.”

Vergangene Woche erschien ein Pressebericht zum Frühjahrskonzert von Hildegard Janssen-Müller in der Rheinpfalz am 15.04.2019. Passend zum Motto spannten die Musiker dabei den Bogen von der klassischen Operette über Theater und Film bis hin zu glamourösen Shows in Las Vegas. Unterstützung bekam das Konzertante Blasorchester dabei von Opernsänger Reuben Willcox, der im Laufe des Abends zweimal seine voluminöse Bariton-Stimme zu Gehör brachte.

Den Anfang machte das Orchester mit der zehnsätzigen Suite „Die Komödianten“ von Dmitri Kabalewski. Mal leicht und beschwingt, mal schwer wie vier Zirkuselefanten, kommen die einzelnen Passagen daher. „Die Musiker spielen auf technisch hohem Niveau mit einer großen Wandlungsfähigkeit und beeindruckender Emotionalität. Diese Kombination lässt den Funken zum Publikum sofort überspringen“, so die Rheinpfalz.

Darauf folgt „Largo al factotum“ aus der Oper „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini, dessen „Figaro, Figaro, Figaro“ wohl jedem bekannt ist. Bariton Reuben Willcox trat nach den ersten Takten auf die Bühne und begeisterte das Publikum mit einer Weltklassedarbietung: „Mit seiner Gestik, der Mimik und vor allem seinem angenehmen raumfüllenden Bariton und dem lausbubenhaften Charme, den er in dieser Rolle an den Tag legt, dauert es nur einen Wimpernschlag, bis er die Zuhörer verzaubert hat. Die Aula ist plötzlich eine Bühne für ganz großes Theater.“

Nachdem der stürmische Beifall verklungen ist, folgt mit der Suite „The Twelfth Night“ von Alfred Reed eine musikalische Umsetzung des Shakespear’schen Stückes „Was ihr wollt“,  „(…) auch musikalisch ein spannendes Spiel zwischen Romantik und dramatischer Spannung.“ Die Klarinettistin Martina Ruppert-Kelly, die souverän und mit Witz durch das Programm führte, gab dabei wie so oft interessante Einblicke in die einzelnen Passagen. Den Abschluss des ersten Teils bildete erneut Gioachino Rossini, diesmal mit einem Auszug aus der Oper „Die diebische Elster“. Auch hier konnte das Orchester zeigen, was in symphonischer Blasmusik steckt. Klarinetten und weitere Holzbläser übernahmen dabei in weiten Teilen Passagen der sonst allgegenwärtigen Streicher, die man an diesem Abend musikalisch nicht vermisste.

Der zweite Teil des Konzertes wurde mit der „Concert Prelude“ von Philip Sparke eröffnet. Danach ging es vom Theater zu Theatralik: Bei „Cry of the last Unicorn“ von Rossano Galantes fieberte das Publikum mit dem letzten Einhorn mit, als dieses von Jägern verfolgt wurde. Es folgte eine Reise in die Glitzerwelt Las Vegas zu einem der ganz großen: Franz Sinatra. Auch hier konnten die Musiker einen Bogen spannen von mitreißenden Liedern wie „I get a kick out of you“ bis hin zum anschmiegsamen „Everybody loves somebody“. Zauberhaft ging es danach mit „Beauty and the Beast“ aus dem gleichnamigen Film weiter, in dem die charmante Belle sowohl auf den Aufschneider Gaston, als auch auf das zunächst scheußliche Biest mit seinen ebenfalls verwunschenen Schlossbediensteten trifft. Ähnliches gilt auch für Dorothy, die sich bei „The Wizard of Oz“ mit einem ängstlichen Löwen, einer Vogelscheuche und einem Zinnmann auf die Suche nach dem titelgebenden Zauberer macht. Auch dieses Werk, unter anderem mit dem weltberühmten Lied „Somewhere over the rainbow“, wird von den Musikern gekonnt und mit viel Leidenschaft interpretiert.

„Bravorufe und Beifall schwellen an, als Willcox als Zugabe gemeinsam mit Franz Zimnol Sinatras „My Way“ interpretiert und noch einmal ganz großes Theater auf die Bühne bringt.“ Mit diesem Welthit beendete das Orchester den Abend, der für alle Beteiligten ein voller Erfolg und für die Zuhörer ein musikalisches Highlight war.

Hier geht es zum Wochenblatt-Bericht des Konzertes.